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Von der analogen Schlichtheit zur digitalen Komplexitä

Von der analogen Schlichtheit zur digitalen Komplexität

Ein Text von Simona Raschle

68–88–18, Freiraum in Basel, Webergasse 34, 4058 Basel

Urbane Nischen, jugendliche Revolten, politische Provokationen, künstlerisches Schaffen.
Von den Sechzigerjahren bis heute. Schlagworte die durch ihre stetige Präsenz sofort Bilder in unseren Köpfen entstehen lassen. Was kann Freiraum alles sein? Dieser Frage geht die Ausstellung ‚Freiräume in Basel – 68-88-18’ nach. Ein Thema welches die Jugend heute genauso beschäftigt wie damals in den Sechzigerjahren.

Filme, Videos und Texte dominieren die Ausstellung rund um Freiräume in Basel. Mit den Grundinfos und dem geschichtlichen Kontext die auf Graukartonstücke aufgezogen wurden, reist man von den 60er Jahren bis in die heutige Zeit. In über ein Dutzend Nischen wird die Reise durch Filmbeiträge unterstrichen. Eine schlichte Gestaltung der gesamten Ausstellung ist auffällig. Durch einfache, weiss gehaltene Trennwände entstehen verschiedene Nischen. Als beinahe einzige Lichtquellen dominieren hauptsächlich die Videoprojektionen. Die Beamer wurden clever in Holzboxen verstaut, die immer wieder als Ablageflächen oder als Theke genutzt werden. Selbstbedienung steht auf einem Zettel über einer Bar. Als Richtwert für ein Getränk werden zwei Franken vorgeschlagen, ein kleines Glas steht für Kleingeld bereit. Vertrauen auf Fairness, sich als Besucher eigenständig an Getränken zu bedienen, passt zum Diskurs über Freiräume ¬– über autonome Gesellschaften. Ein Archiv steht zur Verfügung und die Möglichkeit, die Textauszüge mittels Post-It zu kommentieren. Der Besucher bekommt so eine Stimme.

Auf Liegestühlen kann man verweilen, um sich die Videos über Kopfhörer anzusehen und –zuhören. Mit den einfachsten Mitteln und Materialen also, wurde die Ausstellung gestaltet. Ohne viel Schnickschnack. Die einzelnen Räume nehmen sich vor den gezeigten Filmen zurück und verbüssen dadurch keineswegs an Qualität für den Betrachter. Auch an Quantität mangelt es nicht. Die gezeigten Filme sowie die vielen Texte übersteigen beinahe die Auffassungsgabe vieler Besucher. Doch auch für diesen Fall ist gesorgt. Beim Eingang ist ein Katalog zu bekommen mit den wichtigsten Infos und ganz wichtig: Vielen Filmstills, in schwarz-weiss. Nicht lange muss man sich dort aufhalten, bis einem erklärt wird, wofür das Buch sonst noch zu gebrauchen ist. Es gibt nämlich eine App dazu. Mit dieser App kann man via Kamera auf dem Smartphone die Filmstills einscannen und es wird sofort der Beitrag gezeigt, um den es sich handelt. Ein weiterer Inhalt der App: die Gesprächsrunden. Diese werden auch in drei Nischen in der Ausstellung gezeigt. Dort werden sie an eine Wand gebeamt. Davor auf einer Holzkiste befinden sich Lautsprecher sowie ein i-Pad. Damit kann die Perspektive der Kamera geändert werden. Man kann sich also in einem 360-Grad-Radius allen Beteiligten des Gesprächs zuwenden, in dem man das i-Pad bewegt. Dies ist auch auf der App möglich.

Die Schlichtheit der Ausstellungsgestaltung bekommt in der Komplexität der App ihren Kontrast. An neuen technischen Mitteln wurde dort definitiv nicht gespart. Dadurch wird die Chance auf eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema gewährleistet.

Abb. 1: Geschichtlicher Kontext, Schauplätze, S1-S5
Abb. 2: Videoprojektion, AJZ Claragraben, S3
Abb. 3: Videoprojektion, Erste Regungen, S1
Abb. 4: Bar und Archiv
Abb. 5: Gespräch 5, G5

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