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Titelbild 1

DINO & SAURIER – Lebendige Bilder vergangener Tage

DINO & SAURIER – Lebendige Bilder vergangener Tage

FOKUS AUF VERMITTLUNG UND VERHALTEN IM MUSEUM FÜR KINDER

Ein Text von Vera Steiner

Die Dauerausstellung «Dino & Saurier» ist ein fester Bestandteil des Naturhistorischen Museums Basel. Sie verspricht uns die Welt von vor 150 Millionen Jahren näher zu bringen. Die Lebewesen der Vergangenheit bringen viele neue Geheimnisse und Fragen auf: Wie haben sie wohl gelebt, gegessen und sozialisiert?1 Sie helfen auch die jetzige Welt besser zu verstehen. Bestände der Ausstellung wie Knochen und Versteinerungen erzählen die Geschichte der Evolution: vom Urhirsch zum heutigen Waldhirsch, vom Homosapiens zum gegenwärtigen Menschen. Schon in der Ausstellungsbeschreibung werden Kinder als Publikum involviert, wenn nicht sogar gezielt angesprochen und ich frage mich, wie die Vermittlung des Themas funktioniert. 

In der Eingangshalle finde ich mich nun zwischen einigen Kinderwagen und neugierigen Augen wieder. Ich beobachte wie Kinder einen riesigen Ammonit (Arietes Sp.) mit ihren Fingern erfassen. Die Grosse Riesenmuschel (Tridacna Gigas) vor mir ist mit einem Schild versehen: «Bitte anfassen, aber nur hier – Dieses Objekt darf und soll berührt werden. Normalerweise sind Objekte in einem Museum nur zum Anschauen da. Fett, Schweiss oder Schmutz… Deshalb bitten wir: Nur anfassen, wo es ausdrücklich erlaubt ist» (Siehe Abb.1). Weiter als: «Bitte anfassen» liest wohl kein Kind, also ist Vorsicht der Eltern gefragt. Einige der Skelette stehen frei im Raum und die Körper der grossen Tiere können von allen Seiten betrachtet werden. Unter einigen kann man sogar durchgehen, berühren ist aber meistens verboten. Andere Exponate sind mit Fäden abgesperrt und wieder andere hinter klassischen Vitrinen oder Glaspulten. Ich beobachte, wie ein kleiner Junge über die Absperrung nach dem Ende des Schwanzes eines Sauropoden greift und das ganze Tier ins Wanken kommt. Den Überresten wird durch die Bewegung für eine kurze Zeit Leben eingehaucht und ich erstarre einen Augenblick. Kein Alarm wird ausgelöst und das Tier kommt wieder zum Stillstand. In den klassischen Vitrinen finden sich Exponate so sortiert, dass ein bestmöglicher Überblick gewährt wird und Vergleiche gezogen werden können. Zum Beispiel sind Schädel vom «gemeinsamen Affen» über den «Neandertaler» bis zum «heutigen Menschen» auf einer Zeitachse angeordnet, dass die Entwicklung des Kopfes über die letzten Millionen Jahren auf einen Blick zu verstehen ist. Beschrieben ist alles ziemlich einfach. Die Option sich in den Texten zu vertiefen, steht offen, jedoch sind die Ausstellungsstücke oft selbsterklärend und können mit dem Titel oder dem ersten Satz einfach in den Kontext gesetzt werden. Die Ausstellung führt eine klare «U»- förmige Raumabfolge mit Anfang und Schluss. Die Räume selbst sind durch die in den Raum gestellten Pulte oder Skelette nicht klar abzulaufen und ähneln so eher einer Entdeckungsreise, wo man in versteckten Nischen auch auf gebastelte «Dino- Welten» von Kindern treffen kann. Bis auf die zu hohen Ausstellungspulten, ist die Ausstellung sehr auf kleine Besucher angepasst.

Geübt von all meinen Museumsbesuchen, war ich anfangs vorsichtig. Die Grosse Riesenmuschel fasste ich nur unsicher an. Doch spätestens nachdem ich Knochen wie ein Archäologe freischaufeln konnte (Siehe Abb. 3), folgte mein Griff ins Fell des Mamuts und der Versuch einen Meteorit zu tragen, Schlag auf Schlag. Vermittlung geschieht auch durch nicht visuelle Erfahrungen, bei Kindern, aber wie so oft vergessen: bei Erwachsenen.

[1] Vgl. Naturhistorisches Museum Basel – Dino und Saurier

Internetquelle: Naturhistorisches Museum Basel – Dino & Saurier: https://www.nmbs.ch/home/ausstellungen/dauerausstellungen/dino-und-saurier.htm

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