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Vorhang auf!

Vorhang auf! – Zeigen statt Verbergen

Ein Text von Manuel Kost

Bengal Stream – Die vibrierende Kunstszene von Bangladesh

Museumsbesuch vom 24.03.2018 im Schweizerischen Architekturmuseum in Basel, Ausstellung vom 02.12.2017 bis zum 24.06.2018

Bengal Stream, zu Deutsch die Bengalische Strömung, steht laut dem Schweizerischen Architekturmuseum (SAM) und der Kuratorin Viviane Ehrensberger sowie den Kuratoren Niklaus Graber und Andreas Ruby für die vibrierende Architekturszene in den bengalischen Gebieten, welche im Nordosten Indiens sowie in Bangladesch zu finden sind.

Obschon die präsentierten Gebäude und Modelle eine moderne Architektur zeigen, welche teilweise an die ehemals sogenannte moderne Bauweise der Weissenhofsiedlung in Stuttgart von 1927 erinnern, deutet die Ausstellungsgestaltung eine antik anmutende Bautechnik an. Anstelle des Kontrastes der bengalischen Baukultur zum klassizistischen Baustil des Architekturmuseums, hängten die Ausstellungsmacher bedruckte Tücher über ein Bambusgerüst und deuten so auf eine altertümliche Bauweise hin. Die tiefe Verbundenheit zwischen dem bengalischen Bauwesen und der Bambuspflanze lässt sich zwar in manch einem Modell oder Rendering wiederfinden. Dass auch das tragende Element der durch die Ausstellung neu entstandenen Räume aus eben diesem Material besteht, wirkt eher plump als geistreich.

Die hängenden Stoffbahnen, auf welche Pläne, beschreibende Texte, Visualisierungen oder Fotos gedruckt wurden, wehen in der Bewegung der Besucher. Die vollgepackte Ausstellung wird so etwas aufgelockert. Man sieht und spürt die anderen Besucher und muss auch mal einen Vorhang zur Seite halten, wenn sich zu viele Besucher auf einmal um eine Ecke drängen wollen. Um ein Bild in bester Qualität zu geniessen, darf man auch nicht davor zurückschrecken, mal eine Stoffbahn selbst zu spannen. Da es keinerlei Verbotstafeln gab, ist davon auszugehen, dass genau diese Berührungen zwischen Gezeigtem und Besucher gewünscht ist. Vielleicht ist es ein Verweis auf die Gastfreundschaft der bengalischen Kultur oder aber eine Aufforderung, auch mal hinter die gezeigten Vorhänge medialer Inszenierungen zu schauen und eine Kultur in ihren Tiefen zu verstehen.

Was der Besucher von der Ausstellung mitnimmt ist ihm selbst überlassen. Es kommt schlussendlich darauf an, wie weit er seinen Vorhang aufzuziehen vermag.

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