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Im Einklang der Szenographie

Im Einklang der Szenographie

Ein Text von Andres Mürner

Ein wunderbarer Einblick in den Designprozess „Oiphorie“, im Museum für Gestaltung Zürich

Mein Museumsbesuch machte ich im frisch renovierten Museum für Gestaltung Zürich. Ich besuchte die Ausstellung „Oiphorie“ vom Atelier OI, die noch bis Ende September zu besichtigen ist.

Es war ein schwüler Tag und ich fühlte mich nicht hundertprozentig fit und ein wenig gestresst. Eigentlich wusste ich, dass ich am Sonntag an eine geführte Besichtigung gehen würde, aber ich wollte die Ausstellung schon mal auf mich wirken lassen. Ich ging auf dem Heimweg und hatte noch eine Stunde Zeit bis zur Schliessung. Seit der Renovierung war ich nicht mehr im Museum für Gestaltung. Freundlich werde ich von der Museumsshop Verkäuferin an der Kasse begrüsst. Ich zahle den Studentenpreis von acht Franken für ein Combo-Ticket, dass ich eigentlich auch noch für die Ausstellungen an der ZHdK nutzen könnte.
Es herrschte keinen grossen Ansturm. Mit mir betrat ein älteres Ehepaar den Raum. Eine junge Frau als Aufsicht stand auf der anderen Seite des Raums. Ich fühlte mich trotz den wenigen Anwesenden, durch die Aufgabe als forschende Person ein wenig unwohl. Als ich das erste Foto schoss, machte die ältere Dame zu ihrem Gatten indirekt eine Bemerkung, dass man hier nicht fotografieren dürfe. Kurzer Hand fragte ich die junge Frau der Aufsicht. Sie wiederum versicherte mir, dass dies kein Problem wäre.
Leises Vogelgezwitscher untermalt die Stimmung im Raum und verleiht ihm frische und Nähe zur Natur. Die Ausstellung befindet sich in einem hohen Raum. Er ist aber durch eine Galerie im oberen Stock, seitlich in zwei tiefere Kaskade geilt. Wie Hauptschiff und Nebenschiff in den Kirchen. Ich habe das Gefühl, dass ein leichter Wind geht. Die Objekte im Raum bewegen sich leicht. Das Licht taucht denn Haupttrakt in eine Abendröte. Drei Objekte inszenieren ihn als Platz. Zwei Bänke laden zum Verweilen. Die Objekte haben Vorbilder der Natur und wirken sehr organisch. Alle Bewegungen im Raum sind sanft und folgen dem Rhythmus des Atems. Es hat eine sehr beruhigende Wirkung. In den tieferen Seitentrakten befindet sich der informelle Teil der Ausstellung. Der Teil des Wissens ist in ein kühles Blau getaucht und gibt eine Stimmung wie in einem Forschungslabor. Auf unterschiedlichen Podesten wird durch das Schaffen und den Designprozess des Atelier Oi geleitet.

Im Allgemeinem verbreitete die Ausstellung eine beruhigende Leichtigkeit, die durch das Vogelgezwitscher, die vielen hängenden Objekte und Installationen, die durch ihre Inszenierung zu fliegen schienen, entfacht wurde. Alles in Allem eine sehr anregende, spannende Ausstellung die einen guten Einblick in den kreativen Designprozess schafft. Aber auch durch ihre Szenographie und ihre clevere Inszenierung mit Witz begeistern mag. Ich wurde in Kürze von der Inszenierung abgeholt und konnte in die Ausstellung eintauchen und mich auf sie einlassen. Sie bestach durch ihre Atmosphäre aus Licht, Farbe und Bewegung und vermittelte die Freude einer spielerischen, forschenden Arbeitsweise mit viel Faszination. Die Ausstellung und die Exponate hatten ein japanisches Flair. Es wird grossen Wert auf handwerkliches Geschick gelegt, auf Tradition und Erfahrung. Die Nähe zur Natur, die das Atelier am Bieler See hat.

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